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Häufig gestellte Fragen

Wie lange sollte der Suizidversuch zurückliegen, damit ASSIP flex wirkt?

ASSIP wirkt unabhängig davon, wie lange der Suizidversuch zurückliegt. Das kann eine Woche oder mehrere Jahre betragen. Wichtig ist, dass Sie motiviert sind, sich mit der Geschichte Ihres suizidalen Erlebens und Verhaltens auseinanderzusetzen.

Werden die Kosten von der Krankenversicherung übernommen?

Ja, die Kosten werden durch die Grundversicherung abgedeckt

In welchen Kantonen und von wem wird ASSIP flex angeboten?
  • Kanton Bern, seit Oktober 2021 von den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern (UPD)
  • Kanton Waadt, seit September 2022 vom Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV)
  • Kanton Zürich, seit September 2022 von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK) und dem Sanatorium Kilchberg seit März 2023
  • Kanton Neuchâtel, ab Frühling 2023 vom Centre Neuchâtelois de Psychiatrie (CNP)
Werden auch die Kosten des Home Treatments übernommen?

Die Kosten für ASSIP werden von der Krankenversicherung übernommen. Auch das Home Treatment verursacht keine weiteren Kosten, diese werden im Rahmen eines von der Gesundheitsförderung Schweiz geförderten Projekts der Universität Bern bis Mitte 2025 übernommen.

Kann ASSIP flex auch an anderen Orten als Zuhause stattfinden?

Die ASSIP Kurztherapie kann bei Ihnen zu Hause oder nach Absprache zum Beispiel auch beim Hausarzt/bei der Hausärztin, bei Ihrem/Ihrer Psycholog:in, Psychiater:in oder einer anderen vertrauten Gesundheitsfachperson oder bei einem/einer Angehörigen stattfinden.

Ich werde bereits von einer Psychologin/einem Psychologen oder einer Psychotherapeutin/einem Psychotherapeuten begleitet. Ist das ein Problem?

Nein. Auch wenn Sie bereits in psychotherapeutischer oder psychiatrischer Behandlung sind, ist das kein Problem. ASSIP ist ein ergänzendes Angebot und kein Ersatz für eine (längerfristige) Therapie. Ihre Ansprechpersonen werden von uns kontaktiert, wenn Sie das wollen.

Wie läuft ASSIP ab?
  • Erste Konsultation: Narratives Interview: Sie erzählen die Geschichte Ihres Suizidversuchs in Ihren eigenen Worten. Das Gespräch wird auf Video aufgezeichnet und Sie erhalten schriftliche Unterlagen zum Thema suizidales Erleben und Verhalten (Psychoedukation).
  • Zweite Konsultation: Video-Playback: Das aufgezeichnete Interview wird zusammen mit Ihnen angeschaut. Abläufe, die Ihrer suizidalen Krise vorausgehen, werden gemeinsam geklärt. Weiter werden Warnzeichen aufgedeckt und Strategien erarbeitet.
  • Dritte Konsultation: Fallkonzeption suizidalen Verhaltens: Die Hintergründe Ihrer suizidalen Krise, längerfristige Therapieziele, Warnsignale und Ihr persönlicher Krisenplan werden gemeinsam überarbeitet und schriftlich festgehalten.
  • Anschliessend: Briefliche Kontaktaufnahme: Der briefliche Kontakt wird von unserer Seite alle drei bzw. sechs Monate über zwei Jahre aufrechterhalten.
Wie effektiv ist ASSIP?

Die Effektivität wurde im Rahmen einer an der Universität Bern durchgeführte Studie untersucht. Dabei senkte ASSIP das Risiko von weiteren Suizidversuchen um 80 Prozent. Untersucht wurden 120 Patientinnen und Patienten, die wegen Suizidversuch im Universitären Notfallzentrum behandelt worden waren. Die Hälfte von ihnen erhielt zusätzlich zu üblichen psychiatrischen Behandlung die drei Sitzungen mit ASSIP gefolgt von personalisierten Briefen über zwei Jahre, die Kontrollgruppe erhielt eine einzelne Suizidrisiko-Einschätzung. Nach 24 Monaten hatten 41 Personen der Kontrollgruppe einen weiteren Suizidversuch hinter sich, gegenüber nur fünf Personen aus der ASSIP-Gruppe (Park, A. & Gysin, A. (2018). Costeffectiveness of a Brief Structured Intervention Program Aimed at Preventing Repeat Suicide Attempts Among Those Who Previously Attempted Suicide)

Wie kann ich mit wenigen Worten einem/einer Betroffenen ASSIP beschreiben?

Nach einem Suizidversuch sollten Sie nicht allein mit dem Erlebten bleiben. Es gibt ein spezifisches Angebot, das von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bern entwickelt wurde: eine Kurzzeittherapie mit drei Sitzungen für Personen, die einen Suizidversuch unternommen haben. Sie werden nicht nach dem Warum und Wieso gefragt, sondern Ihnen wird geholfen, die Abläufe, die zur suizidalen Krise geführt haben, zu verstehen und dadurch Klarheit zu gewinnen, wie Sie in Zukunft anders damit umgehen können. Sie können den Therapieort frei wählen – entweder Ihre Wohnung, die Praxis Ihres Hausarztes / Ihrer Hausärztin , Ihres Psychiaters / Ihrer Psychiaterin oder Ihres Psychologen / Ihrer Psychologin. Die Kosten werden von der Krankenversicherung übernommen.

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